Feuer und Flamme

Ich wache auf

Und frage mich, womit ich das verdient habe.
Dieses Leben, was sich das meine nennt.

Dieses Leben, was mich vor Herausforderungen stellt
Und zwar lauter Fragen, aber keinen Antworten bereit hält.
Dieses Leben, was mich erschöpft und an mir zweifeln lässt
Und was mich aufgrund von Verantwortung ziemlich oft stresst.
Dieses Leben, von dem ich mir wünsche, dass es leichter wär
Und nicht selten beklage: Diese Welt ist nicht fair.

Wie soll das auch gehen, wenn wir in den Nachrichten
Berichterstattungen von Kriegen sehen?
Wie soll das funktionieren,
Wenn Menschen sich nur selbst und nicht mehr miteinander verlieren?
Wie soll das gelingen,
Wenn wir mehr Zeit mit Erfolg anstatt mit Menschen, die wir lieben, verbringen?

Ich hab so viele Fragen
Und so viele Morgen
An denen ich mir wünsche,
„Wär ich doch bloß nicht verloren…“

Und wenn schon verloren, warum tu ich mich so schwer damit, mich wiederzufinden?
Es muss doch nicht alles, was vergeht, auch gleich verschwinden.
Und gerade ich möchte doch meinen Fußabdruck hinterlassen,
Damit irgendwas von mir bleibt
Und ich mir sagen kann
Ich hab sie genutzt, meine Lebenszeit.

Nur wirkt diese Aufgabe so erdrückend und schwer
Und ich glaube das Leben kann eigentlich mehr!

Ich kann die Vorhänge verschwinden lassen
Und nach Sonnenstrahlen fassen.
Kann den Tag begrüßen gehen
Und Menschen, die mir was bedeuten, sehen.
Ich kann mit einem warmen Blick Fremde treffen
Und in ihnen neue Freunde entdecken.

Ich kann begeistern und begeistert werden
Ich kann die Zeit genießen auf Erden.

Und ich kann zulassen, dass dieses Strahlen mein Herz erfasst
Und mit einem Mal verringert sich die Last.
Sie verschwindet nicht ganz, aber ihre Existenz wird tragbar
Und mit einem Mal wird mir etwas ganz Existenzielles klar:

Ich war noch nie alleine,
Weil es dich immer schon gab.
Ich wusste nur nicht, dass ich dich fest verschlossen
In meinem Herzen trag.
Wusste nicht, dass du die Kraft warst, die mich zum Aufstehen brachte
Und die, die in Not dafür sorgte, dass ich weiter machte.

„Das Licht scheint in der Finsternis und die Finsternis hat es nicht ergriffen“.

Du bist das Licht in meiner Finsternis
Und nur weil es dich gibt, fürchte ich die Nacht nicht.
Die Nacht in der mich nichts Irdisches ablenkt
Und sich über mir ein Schleier aus Ängsten senkt.

Ängste, die schwer meinen Nacken bedeckten
Und somit ziemlich viel Schönes vor meinen Augen versteckten.
Ich war eine Zeit lang gesät mit Selbstzweifeln
Und wusste nicht warum, doch wollte leiden.

Leiden wegen all dem Unperfekten, was mich aus macht
Und all den Gedanken in der Dunkelheit.
Doch nun antworte ich ihnen erhaben und selbstsicher
„Ich bin bereit“.
Ich bin bereit meine Makel und Zweifel anzunehmen,
Denn nun sind wir zu zweit.

Ich brauch nicht mehr nach dem Licht am Ende des Tunnel zu sehen,
Weil ich das Licht bin.
Brauche keine Lampen mehr entzünden,
Die frohe Botschaft verkünden,
Weil ich die Flamme bin.
Brauche keine Holzscheite mehr, um meine Hände zu beleben,
Sondern kann das Feuer in mir preisgeben.

Ich danke dir dafür, dass du mich daran erinnert hast,
In deinen Armen ist immer auch für mich ein Platz.
Ein Ort, den ich ganz ohne mich zu verkleiden, betreten kann.
Ein Ort, der mir ganz leicht zu verstehen gibt:
„Fang endlich mit dem schönen Leben an!“
©Alina Jacobs





1 Kommentar zu „Feuer und Flamme“

  1. „Ich brauch nicht mehr nach dem Licht am Ende des Tunnel zu sehen,
    Weil ich das Licht bin“

    Das ist ein sehr schöner Teil. Da steckt sehr viel wahres drinnen!
    Solche Menschen die einen diese Tatsachen wieder aufzeigen sind Goldwert. Wer sich daran erinnert das Selbstliebe das wertvollste Gut ist, ist ein weiser Mensch und wird stets glücklich sein 🙂
    Sehr schöner Text!

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