Mater, Pater, Fides

Mater

Wo war Gott als dieser kleine Junge starb?
Frag ich euch
Ja wo ist er, wenn man ihn mal braucht?
Er hat uns die Erde geschenkt, unsere Leben
Und gesagt, wir sollen selbst Fehler begehen
Und zu ihren Auswirkungen stehen.

Ich tu Buße,
Von mir aus
Ich tu Buße,
Ich werde Gutes tun und Verbrechen widerstehen,
Aber wo war Gott als dieser kleine Junge starb,
der nicht einmal die Chance dazu hatte,
Fehler zu machen?

Seht ihn euch an,
Dieses kleine Bündel mit geröteten Wangen.
Was kann er schon getan haben,
Außer sich nachts schreiend bei seiner Mutter zu beklagen?

Nicht sonderlich viel
Und da frag ich mich,
Was war das Ziel diesen Jungen zu dir zu nehmen,
Der Täter kann sein Vergehen noch immer nicht verstehen,
Sieh wie er weinend vor dem Kleinen kniet,
Für den es jetzt keine Zukunft mehr gibt.

Warum hat er das zugelassen?
Ich dachte immer ein Vater kann seine Kinder nicht hassen,
Also sagt mir, warum hat er das zugelassen?
Ich verstehe ja, wenn man sagt:
„Mach deine eigenen Fehler“,
Doch was bringen sie einem,
Wenn man anschließend für sein gebrochenes Holzschwert nicht den Kleber findet?

„Das war Gott und er ist gestorben,
Da er sich in den Schwächen der Menschheit
Verborgen hält, da er nicht wollte,
Dass man den Sinn in Schwächen vergisst…“

Schöne Geschichte, aber wo ist nun dieser Junge?
Auferstanden ist er nicht
Und auch die Mutter glaubt nicht an ein „Ewiges Licht“
Und hat nun keinen Sohn mehr,
Das mit dem Glauben zu rechtfertigen ist doch nicht fair?!

Vermutlich hab ich eine zu eingeschränkte Sicht,
Denn ich kennen ihn nicht
Zumindest persönlich,
Doch das, was ich von ihm weiß, ist:
Er löscht das Licht,
Hält, was er verspricht
Und zahlt den eisernen Preis.

So sitz ich hier und denk an ihn
Mal mir seine Zukunft aus
Und die Mutter,
Inzwischen seit 15 Jahren
Allein zuhaus.

Ob sie in ihrem Leben glücklich ist?

Ich glaube, wenn es jemanden gibt,
Der die Schwäche zu schätzen weiß
Und nichts Vergisst,

Dann ist es die liebende Frau,
Die ihr Kind vermisst.

Pater

Wo war Gott als der Priester es ihm antat?
Mit elf Jahren verlor er jegliches Selbstwertgefühl
Eine riesengroße Schandtat.
Auf den Glauben hat er sich verlassen,
Dachte immer, die Kirche wäre der einzige Ort, an dem er könne Fuß fassen,
Doch sie war der bröckelnde Untergrund,
Und warf ihn in einen Höllenschlund.

Hier wurde ihm Mut genommen und Angst beigebracht,
Hier wurde ihm klar, dass er Dinge, die andere nicht konnten,
Erst recht nicht schafft.

Hier hat er sich verloren,
Hat Jesus den Schwachen nicht Zuflucht geschworen?
Was für ein grauenhaftes Paradoxon.

Kindern ihre Kindheit nehmen,
Drohen mit:
„Wenn du was sagst, werde ich zu deinen Eltern gehen!“
Und sie, sie müssen drüber hinwegsehen,
Denn das war ein Einmaliges geschehen
Selbst hier können Fehler entstehen

Und ihr braucht doch die Kirche?!“

So werden Fenster geschlossen
Augen vor der Wahrheit blind
Und insgeheim erwachen Gedanken wie:
„Zum Glück war das nicht mein Kind!“

Und was können wir tun?

Vielleicht einfach mal Freund sein
Und zu akzeptieren die Pein,
Die ein anderer hat
Und man selbst nicht glauben kann,
Nicht glauben will.
Doch was passiert, wenn man schon in jungen Jahren Schmerzen erlitt?
Ich spreche hier von echten Schmerzen
Und ignoriere all die „gebrochenen Kinderherzen“,
Was ist, wenn du dich schon dann vergisst,
Wo du dich nicht einmal finden wolltest?

Nun ist er erwachsen,
Dachte, irgendwann hört das Elend auf
Auf seinen Schultern zu lasten,
Doch er hat seinen Geist unterschätzt,
Der ihn beständig in diese Situation versetzt.

Hat nun aufgehört, sich zu wehren
Und eingesehen, die Alpträume werden wiederkehren,
Er weiß nicht mehr, was er tun soll.

Sehnt sich nach jemandem
Der länger bleibt, als eine Nacht,
Einer, der wartet bis der letzte Schrei verhallt
Und das falsche Gesicht abprallt,
Bis endlich sein Wille erwacht.

Er mag sich selbst schon nicht mehr zeigen,
Fühlt sich unvollständig, verbraucht
Ist in der Kneipe Stammgast,
Fängt an zu trinken, raucht.

Nebenbei verabscheut er Kirche und den Reigen,
Will sich der Welt und Menschen nicht mehr zeigen.

Dies ist kein Einzelfall,
Denn Missbrauch, den gibt es überall!
Die Kirche weiß nur gut zu kaschieren
Und meidet stets das Verlieren.

Aber eine Entschuldigung gibt es dafür nicht!
Und wenn Gott gegenwärtig ist
Und er wirklich seine Kinder liebt,
Dann trübt sich Paters Licht,
Denn dieser verfolgt den falschen Weg.

Wo war Gott als der Priester es ihm antat?
Mit elf Jahren verlor er jegliches Selbstwertgefühl
Eine riesengroße Schandtat.
Dachte immer, wenigstens hier würde man ihn nicht hassen
Und hat sich auf seinen Glauben verlassen…

Fides (Glaube)

Denn an ihm hängt es
Er baut Brücken und verbindet,
Andernfalls sorgt er dafür, dass Menschlichkeit schwindet.
Doch gibt den Halt, den wir brauchen.

Ohne Glauben zu leben?
Was kann es Schlimmeres geben?
Denn es gibt ihn in so vielen Varianten:

Ich glaube an Gott
Du an dich selbst,
Er an seine Mutter,
Sie an Buddha,
Es hat ihn noch nicht für sich entdeckt.
Wir streiten uns darüber,
Weil wir denken,
Dass Ihr falsch glaubt,
Denn Ihr glaubt gar nicht
Und Sie fangen an zu weinen,

Weil wir Ihnen,
Die Köpfe deswegen
Einschlagen.

Der einzige Unterschied,
Den es im Glauben gibt
Ist doch nur,
An was wir glauben,
Denn im Grunde
Glauben wir doch
Alle.

Wir müssen uns nur die Freiheit nehmen,
Uns dies auch
Einzugestehen.

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