Freundschaft

Du hast es im Leben nicht leicht gehabt
Manche würden sogar schwer dazu sagen,
Doch das hat dich nicht erschüttert – im Gegenteil
Du fingst erst recht an dein Herz am rechten Fleck zu tragen.

Dein Ehrgeiz ist beeindruckend
Deine Leistung überragend
Entwaffnest mich mit deiner Ehrlichkeit
Und ich bin froh dich in meinem Leben zu haben.

Ich mag es mit dir zu reden, auch stundenlang
Mag es, dass ich dir nie böse sein kann
Mag, dass du berechtigte Kritik verstehst
Sehe stirnrunzelnd dabei zu wie du mit dir selbst am härtesten ins Gericht gehst.

Ich lache, wenn du die fünf Phasen der Trauer in Lichtgeschwindigkeit erlebst
Und am Tanzen bist als wäre es der letzte Tag, den du lebst.

Du bist klug und dir darüber im Klaren
Wunderschön, doch willst es nicht wahrhaben.
Ein Mensch, der nichts braucht, um stärker aufzutreten
Ein Mensch, den andere als Vorbild wahrnehmen.

Jemand, der im Raum auffällt, wenn er fehlt
Jemand, der wird auch in Abwesenheit, gewählt.
Jemand, der die Freunde hat, die er verdient
Jemand, der von Herzen liebt.

Und genau das wird passieren
Auch wenn es schon so oft passierte
Du wirst die Person treffen mit der es passt
Nicht alles und nicht immer, aber doch genug.
Genug, dass du auf sie triffst – und angekommen bist.

So eine Person wünsch ich dir
Einfach weil du keinen Deut weniger verdient hast.
Ich stelle mir vor, wo wir in zehn Jahren stehen
Fest im Leben, doch können noch aufeinander zählen
Als Berater, Stütze, helfende Hand
Komm mit, wir fahren an den Strand.

Lassen den Wind mit unseren Haaren spielen
Beginnen mit Steinen auf Wellen zu zielen
Versuchen die Welt unter Wasser zu sehen
Manchmal muss man die Perspektive drehen.

Schwimmen bis zur Boje um die Wette
Bis ich den ersten Seehund entdecke.
Voller Respekt kehren wir zurück an den Strand
Und legen uns zum Sonnenbaden in den Sand
Und die Sonne strahlt, taucht uns in Wärme ein
Ich hab kurz vergessen woanders als hier gewesen zu sein.

Wir befinden uns vor einer Leinwand
Helios setzte die Nordsee in Brand.
Der Himmel blutet und das Meer ist lila
Lange her, dass ich etwas so Schönes sah.
Nach rot folgt Dunkelheit
Doch zum Gehen bin ich nicht bereit
Weil der Himmel dank Sternen glitzert
Und Meeresleuchten das Wasser ehrt.

Wir gehen erneut Schwimmen
Fasziniert davon wie unsere Bewegung die Algen erstrahlen lässt
Werden wir in unsere Kindheit zurückversetzt
Dort hat Natur nicht selten Dopamin freigesetzt.

Wir steigen aus dem Nass
Im Dunkel der Nacht
Fahren zurück
Und wissen beide,
Dass dieser Moment ein Stück „Für immer“ ist.

Ich überlege kurz – und nur für mich
Was wär passiert, hätt´ ich dich geküsst?
Doch auch der Gedanke ist vergänglich
Ich blinzel kurz und bin zurück.

Nach meiner Tagträumerei ist mir bewusst,
Dass ich keine 10 Jahre warten muss.
Freundschaft vergeht nicht, weil man sich mal nicht sieht
Sowas heißt „Auf Wiedersehen“, aber nicht „Abschied“.

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