Die Reetpocke aus Klappholttal

Da ragt sie empor, aus Lärchenholz gebaut,
Damit sie auch bei starkem Sturm (zu was) taugt.
Das Dach wird von Reet gedeckt
Damit man sich auch bei Regen hier versteckt.

Hier – ist ein Begegnungsort, der in alle Richtungen offen ist,
Damit man zwar den Sturm, aber keinen Freund vermisst.
Hier kann ich mich hineinwinden
Und sicher sein, wenn ich es nicht will, wird mich so schnell keiner finden.

Es ist ein Ort, bei dem ich den Kopf neigen muss, um hineinzutreten,
Hier höre ich etwas genauer hin, wenn andere reden.
Mit mir sprechen, mir von ihrem Leben erzählen
Und ich mir denke, DAS will ich mit meinen Augen sehen.

So tauschen wir uns aus, bis das Himmelszelt Sterne trägt
Wer wohl beim Klang des Meeres zuerst einschläft?

Die Reetpocke ist mehr als nur ein architektonisches Konzept
Sie hat zu tun mit Austausch, Augenhöhe und Respekt.
Ist ein Projekt von Architekturstudenten, die ihre Visionen realisierten
Und mit dem Klappholttal einen Ort zum Designen und Schaffen erhielten.

Die Reetpocke handelt von Kompromissen und Kreativität
Und davon, dass manches zwar auf dem Papier, aber nicht in der Realität geht.
Sie wurde auch auf Grundlage von Interviews mit den Klappholttalern kreiert,
Damit nicht das Gefühl aufkommt, dass Veränderung ohne einen passiert.

Dieser Ort ist stabil geblieben,
Obwohl ich aufgehört habe, meinen Partner zu lieben.
Dieser Ort ist krisenfest
Auch, wenn mich meine Familie mehr und mehr verlässt.
Dieser Ort ist eine Kapsel in der Zeit,
Weil ich tief in mir weiß,
Dass hier alles gleich und vertraut bleibt.

Vertraut wie,
Der Rosenduft im Garten, an dem ich jeden Morgen gefallen finde
Oder die vielen kleinen Wege zu Geheimverstecken, in denen ich gelegentlich verschwinde.
Der Kiosk, in dem ich Mandelhörnchen und Gummibärchen kaufe
Und merke, wie wenig ich zum Glücklichsein brauche.
Die schönen Namen auf den Häusern, die mich zum Lächeln bringen
Sowie das spontane abends am Strand Singen.

Ich könnte noch mehr erzählen- wie viele andere Urlauber
Doch alle würden zu dem Schluss kommen
Klappholttal umgibt ein unerklärlicher Zauber.

Hier bin ich ganz mir selbst überlassen in der kargen Schönheit der Natur.
Lerne aus Versehen, beim Urlaub machen.
Erfahre viel von Kunst und Kultur,
Erlebe Sylt ohne Shishi und Alltagssorgen,
Fühle mich hier sicher und geborgen.
Erlebe durch die Reduzierung von Luxus,
wie es mir eigentlich wirklich geht
Und was in meinem Leben fehlt.

Kann hier ohne Schranken im Kopf denken
Und mir Entschleunigung schenken.

Es ist dieser wohltuende Gegensatz
Von brechenden Wellen, tosendem Meer und tauben Fingerspitzen
Hin zu – sich in den anheimelnden Häuschen in den Dünen wärmen und bei guter Gesellschaft
sitzen.
Von keinen guten Kontakt zur Außenwelt haben
Hin zu – die Welt kann auch ein paar Tage auf mich warten.
Von unfrisiert im Speisesaal essen und mal keinen Wert auf mein Äußeres legen
Hin zu – es kann so viel Wichtigeres geben.

Das ist ein kleiner Ausschnitt vom Klappholttal
Nur bleibt seine Essenz auch nach Veränderungen noch da.

Die Reetpocke lädt ein zum gemeinsamen Musizieren
Aber auch zum sich in Gedankengängen verlier’n.
Legt dazu noch für Yoga und Meditation den Grundstein
Und verbindet Nordsee mit Reet-Design.

Mein Punkt ist, dass die Komfortzone gut tut.
Bekannt und vertraut ist.
Aber auch Mut gibt Neues zu entdecken
Und mal weiter als zur alt bekannten Bank zu gehen,
Denn vielleicht kann man von der Bank weiter im Geäst
Ein Nachtigallennest sehen.
Und wird beschenkt mit wunderschönem Gesang
Begleitet von Frühlingserwachen und Sonnenaufgang.

Vielleicht lohnt es sich manchmal, die Komfort- für die Abenteuerzone zu verlassen
Und nach neuen Möglichkeiten zu fassen.
Weshalb ein eigener Rhythmus und der eigene Takt dabei entscheiden
Wir sehr will ich Veränderung und wie sehr den „Ist-Zustand“ erhalten?

Klappholttal ist ein selbst ernanntes Zuhause
Für die, die sich in so wechselhaften Zeiten
Nach etwas Halt und Beständigkeit sehnen.
Jeder, der diese Beziehung ins Klappholttal hat,
Ist reich beschenkt und weiß, wie es ist, sich Zeit zu nehmen.

In diesem Sinne greife ich nach meinem Handtuch und ein bisschen Glück,
Steige die Treppe zum Meer empor, blicke zurück.
Kann von hier das Tal und in seiner Mitte die Reetpocke sehen
Und die stille Schönheit als Maxime verstehen.

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